Eukalyptus
Synonyme: Blaugummibaum, Fieberbaum, Fieberheilbaum, Schönmütze
Wissenschaftlicher Name: Eucalyptus globulus Labill.
Familie: Myrtaceae (Myrtengewächse)
Heimat: Südwestaustralien und Tasmanien
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl.
Beschreibung
Der Eukalyptus ist ein stattlicher Baum mit grauweißer, sich abschälender Rinde, der bis zu 70 Meter hoch wachsen kann. Sein charakteristisches Zeichen sind die elegant sichelförmig gebogenen, bis zu 30 Zentimeter langen Blätter, denen beim Reiben der intensive Eukalyptusduft entströmt. Die schmalen Blätter hängen senkrecht nach unten, um sich vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Eukalyptuswälder haben deshalb den Beinamen „Wälder ohne Schatten“. Gegen das Licht gehalten werden Punkte in den Blättern sichtbar: die Behälter für das ätherische Öl. Die jungen Blätter an den Astspitzen sind oval bis herzförmig, ihre Blattoberseiten sind blaugrün, die Unterseiten weißlich überzogen. Die Blüten entspringen Kapseln mit Deckeln, die mit beginnender Blütezeit aufspringen. Aus der Kapsel quillt ein Kranz weißlich-gelber Staubgefäße, der wie ein runder Pinsel aussieht. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich steinharte Fruchtkapseln. Die australischen Blue Mountains im Hinterland von Sydney verdanken ihren Namen den ausgedehnten, bläulich schimmernden Eukalytpuswäldern.
Verwendung
Das ätherische Öl der Eukalyptusblätter hemmt das Wachstum von Bakterien und Viren, wirkt leicht krampflösend, desodoriert und kühlt. Ein Tee aus Eukalyptusblättern oder Inhalationen mit dem Eukalyptusöl lindern Rachenentzündungen, Bronchitis, chronische Bronchitis und erleichtern das Abhusten und die Nasenatmung bei Schnupfen. Der Körper resorbiert das ätherische Öl und scheidet es zum Teil über die Lunge wieder aus. Das kühlende und schwach durchblutungsfördernde Eukalyptusöl ist zudem in vielen Salben gegen Rheuma und Gicht enthalten.
Wissenswertes
Die Bezeichnung Eukalyptus leitet sich vom griechischen Wort „eu“ = gut und „kalyptos“ = verhüllt ab und bezieht sich auf die in einer Kapsel mit abspringendem Deckel geschützte Blütenknospe. „globulus“ = kugelig beschreibt die besonders kugelige Form des Kapseldeckels.
Der schnellwüchsige Eukalyptus ist so durstig, dass man mit ihm Sümpfe trocken legen kann. Daher rührt der Name Fieberbaum: Mit den Sümpfen verschwindet die Anopheles-Mücke und damit das Malaria-Fieber. Allerdings kann eine gute Eigenschaft an fremdem Orte ins Negative umschlagen. In Europa mit dem Eukalyptus aufgeforstete Flächen sind mittlerweile so trocken und ausgezehrt, dass einheimische Pflanzen dort keine Chance mehr haben. Selbst die Erdbewohner vertreibt der Eukalyptus durch seine für europäische Verhältnisse ungewohnten ätherischen Öle.
Australiens Ureinwohner, die Aborigines, verwenden Eukalyptusblätter traditionell gegen Fieber, Entzündungen, Verletzungen und vorbeugend gegen Krebserkrankungen. Im Alten China galt Eukalyptus als Mittel gegen Lungentuberkulose und gegen Asthma. Die Europäer entdeckten den Eukalyptusbaum erst um 1790 für sich, während der ersten australischen Expeditionen mit Kapitän James Cook.
Eukalyptusbäume haben eine verblüffende Strategie im Umgang mit Feuer entwickelt, um in den von Buschbränden gezeichneten australischen Landschaften überleben zu können. Tief im Stammholz sowie im Wurzelbereich sind Keimlinge verborgen, die erst bei Hitze auskeimen. Sie sind über Stränge mit der Außenwelt verbunden, die quer durch das Holz zur Rindenoberfläche führen. Hitze aktiviert pflanzliche Hormone in diesen Strängen, die die Keimlinge aus ihrem Dornröschenschlaf wecken. Ist das Feuer erloschen, sprießen tief aus dem Kernholz junge Triebe. Das ätherische Eukalyptusöl treibt diese bemerkenswerte Überlebensstrategie sogar an, da es dem Feuer mächtig einheizt und den Brandherd vergrößert.
Das widerstandsfähige Eukalyptusholz ergibt gute Masten, Eisenbahnschwellen, Schiffskiele usw. Koalabären ernähren sich hauptsächlich von Eukalyptusblättern. Dabei essen die haarigen Feinschmecker nur die Blätter von wenigen der über 600 Eukalyptusarten. Diese Vorliebe für Eukalyptus ist für die beuteligen Baumbewohner Australiens mittlerweile lebensbedrohlich. Wegen der Landnutzung holzten die weißen Einwanderer in Australien einen Großteil der Eukalyptuswälder und damit der Nahrungsgrundlage für Koalas ab.
In Australien machen sich Termiten gerne über das Eukalyptusholz her und höhlen die Stämme von innen heraus aus. Die so entstandenen Röhren nutzen die Aborigines als traditionelles Musikinstrument: das Didgeridoo.
Ätherisches Eukalyptusöl eignet sich hervorragend, um die Raumluft zu verbessern. Mit einer Duftlampe oder einem Duftstein verdampftes Eukalyptusöl befreit die Luft von Krankheitserregern.
Die Pflanze in WALA Arzneimitteln
In WALA Arzneimitteln ist Eukalyptus zum Beispiel in Argentum nitricum comp. WALA Globuli velati* enthalten, welche gegen chronisch-wiederkehrende entzündliche Erkrankungen, wie z.B. Blasenentzündungen, eingesetzt werden.
*Pflichtangaben
Argentum nitricum comp. WALA Globuli velati
Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Harmonisierung und Strukturierung aufbauender Stoffwechselprozesse bei infektiösen fieberhaften, aber auch chronisch-wiederkehrenden Erkrankungen, z.B. des Urogenitalsystems, im Kopf-Hals-Bereich und der Haut.
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.