Lebensbaum
Synonyme: Abendländischer Lebensbaum, Amerikanischer Lebensbaum, Friedhofsbaum, Hecken-Thuja, Lebenszaun, Zaun-Hecken-Thuja
Wissenschaftlicher Name: Thuja occidentalis L.
Familie: Cupressaceae (Zypressengewächse)
Heimat: Östliches Nordamerika
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl mit Thujon und Campher; Flavonoide, Sesquiterpene, Polysaccharide.
Beschreibung
Wer hätte das gedacht, dass die blickdichte Hecke zum Nachbarn nicht nur die Privatsphäre schützt, sondern auch noch eine potente Heilpflanze ist. Der immergrüne, dicht wachsende Lebensbaum kann bis zu 30 Meter hoch werden und lässt sich in vielseitige Formen stutzen. Durch seine schuppenförmigen Blätter sieht er aus der Ferne wie ein Nadelbaum aus. Zu diesem Eindruck tragen auch die glatten zäpfchenförmigen, gelblich-braunen Früchte bei, die an den Astspitzen sitzen. An den Früchten lässt sich Thuja occidentalis eindeutig von der verwandten Art Thuja orientalis unterscheiden, deren Früchte geflügelt sind. Von April bis Mai sind die separaten weiblichen (gelbgrüne Sterne) und männlichen Blüten (Kätzchen) zu finden, die Befruchtung besorgt der Wind. In den Blattspitzen sind spezielle Drüsen eingebettet, in denen die Pflanze ätherisches Öl speichert. Zerreibt man ein Blatt zwischen den Fingern, wird das Öl freigesetzt und verströmt seinen intensiven Geruch. Am liebsten wächst Thuja auf feuchten, kalten Böden und kann unter optimalen Bedingungen bis zu 400 Jahre alt werden.
Verwendung
Für arzneiliche Zubereitungen werden die Triebspitzen des Lebensbaums verwendet. Das in ihnen enthaltene ätherische Öl wirkt antiviral und immunstimulierend. Allerdings muss die Dosierung stimmen. Denn der Hauptbestandteil Thujon reizt in höheren Konzentrationen die Haut und kann zu Krämpfen sowie Blutungen der inneren Schleimhäute führen. Zubereitungen als Einreibungen wurden früher gegen Rheuma eingesetzt. Als homöopathisches Mittel hilft Thuja occidentalis gegen Rheuma, Erkältungen, Hautausschläge und Neuralgien. Eine Essenz wirkt gegen Warzen.
Wissenswertes
Der Name „Lebensbaum“ beruht vermutlich auf seinen immergrünen Blättern, die selbst im Winter vital aussehen und in vielen Kulturen als Symbol des Lebens galten. Der wissenschaftliche Name „Thuja“ leitet sich vom griechischen Wort „thyon“ für opfern ab und bezieht sich auf die rituellen Räucherungen, für die Lebensbaumholz im Altertum eingesetzt wurde. Der Name „occidentalis“ bedeutet abendländisch und verweist auf den westlichen Ursprung dieser Art.
In seiner amerikanischen Heimat bauten die dortigen indigenen Völker aus dem festen, beständigen Holz des Lebensbaums Häuser und Boote. Aus den jungen Zweigen wurden zudem Salben gegen Gelenkschmerzen zubereitet. Innerlich angewendet diente die Droge in ihrer Heimat als schweiß- und harntreibendes Mittel, als Mittel gegen Syphilis, Würmer, Rheuma und Skorbut. Wegen dieser letzten Einsatzmöglichkeit nahmen die europäischen Seefahrer auf ihrer Heimfahrt Mitte des 16. Jahrhunderts den Lebensbaum mit auf die Reise.
In Europa wurde der Lebensbaum als Sinnbild der Lebenskraft bei der Geburt eines Kindes, zur Hochzeit oder auch bei der Erbauung eines Dorfes gepflanzt. Wenn der Baum kräftig wuchs, galt dies als positives Zeichen. Als Friedhofsbaum symbolisiert er die Sehnsucht nach dem ewigen Leben.
Wegen seiner giftigen, organschädigenden Seite wurde der Lebensbaum früher als Abtreibungsmittel eingesetzt, mit dem die Frau jedoch auch ihr eigenes Leben aufs Spiel setzte.
Die Pflanze in WALA Arzneimitteln
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Die Pflanze anders betrachtet
Auf den ersten Blick wirkt der Lebensbaum trocken: Feste, harte Blätter und kompakte Früchte zeichnen ihn aus. Bei näherer Betrachtung wird ein starker Bezug zum Wasser offensichtlich: Feuchte, sumpfige Standorte sind ihm am liebsten. Und die zerkleinerten Blätter sind überraschenderweise schleimig. Sein vorwiegender Wesenszug ist dadurch die Kühle. Sein Reichtum an ätherischen Ölen scheint nicht dazu zu passen, stehen diese doch in der Regel für einen eher feurigen, warmen Charakter. Der Lebensbaum verbindet sich jedoch nicht mit den ätherischen Ölen, sondern verbannt sie in separate Drüsen. In seiner Kühle formt er das Feuer. Diese Eigenart könnte Sinnbild für die arzneiliche Wirkung des Lebensbaums sein.
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Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Verbrennungen und Verbrühungen 1. und 2. Grades, allergisch-hyperergische Hautkrankheiten, Sonnenbrand, Insektenstiche, Schürfwunden, Geschwüre.
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.